Ganz einfach zum Nachmachen:
deine Blaupause für den Weg in die Freiheit - Teil 2
Wenn du die einzelnen Schritte aus Teil 1 beachtet und vollständig abgearbeitet hast, dann bist du jetzt in folgender Situation:
- Du hast nicht nur formell deinen Wohnsitz aufgelöst und dich überall abgemeldet,
wo es nötig ist, sondern auch praktisch. Du hast Firma und/oder
Immobilien verkauft und keine wirtschaftlichen Interessen mehr in deinem
Land. Du bist in Deutschland, Österreich oder wo auch immer nicht mehr
steuerpflichtig und hast als Deutscher auch künftig nach dem Außensteuergesetz nichts zu befürchten.
- Du hast dich in einem angenehmen EU-Land deiner Wahl, z.B. Spanien oder Italien,
eine Wohnung gemietet, in der du dich als Urlauber aufhältst, ohne dich in diesem Land anzumelden. Bemühe dich, die Sprache zu
lernen. Englisch und Spanisch solltest du beherrschen, damit kommst du
dann fast in aller Welt zurecht.
- Du hast vorgesorgt, indem du eines oder mehrere Privatkonten im oder
außerhalb des Euro-Raums eröffnet hast, auf die du einen großen Teil deiner Ersparnisse transferierst.
Mögliche Banken, die dafür in Frage kommen, gibt es viele.
Wenn du eine Reise zur Bank vermeiden willst, empfiehlt sich heute
eines der vielen FinTechs, wo du dein Konto online eröffnen kannst.
Mögliche Beispiele sind Paysera in Litauen oder Revolut oder
TransferWise in Großbritannien, was du bitte als Hinweis beachtest und
nicht als Empfehlung. Paysera hat mir selbst gerade ein Firmenkonto
gekündigt, und wenn du dich im Internet über Revolut informierst, wird dir Angst und Bange. >> Wissenswert: Die besten Alternativ-Bankkonten
Bei Banken außerhalb des Euroraums wirst du um eine Reise nicht herumkommen (eine der wenigen Ausnahmen: Euro Pacific Bank). Viele Leser und ich selbst haben in der Schweiz schlechte Erfahrungen gemacht, die du dir ersparen solltest (Ausnahmen). Wenn du über größeres Vermögen verfügst, kannst du es ja mal in Liechtenstein
versuchen. Sehr praktische und unkomplizierte Lösungen bieten Banken in
Georgien, die allerdings nicht dem SEPA-Raum angehören, was
Überweisungen etwas teurer macht. Ein Vorteil von Georgien ist, dass
dieses Land nicht am Automatischen Informationsaustausch von Konto-Informationen mitmacht. Das würde dich zwar künftig nicht mehr stören, aber schaden kann Diskretion bekanntlich nie.
- Vermutlich
hast du erstmal noch laufende Kosten in Deutschland, und wegen der
Daueraufträge oder Abbuchungen führst du dein deutsches Konto vorläufig
weiter, mit dem jeweils nötigen Guthaben. Es ist sinnvoll, dass du
deiner Bank in Deutschland deine neue Adresse in Spanien, Italien oder
sonstwo gibst. Banken verschicken ja gerne Kontoauszüge, und wenn die
weiter an die nicht mehr vorhandene deutsche Adresse gehen, würden sie
zurückkommen. Eine Alternative zum deutschen Konto ist ein
Auslandskonto im Euroraum, was allerdings Abbuchungen unmöglich macht.
- Denke
daran, dass eine deutsche Pflichtversicherung bei Krankheit und
Wohnsitz im Ausland nicht zahlt. Bei einer Privatversicherung solltest
du es dir schriftlich bestätigen lassen. Mittelfristig sind
außerdeutsche Lösungen preiswerter. So kannst du in Spanien noch als
60-Jähriger für rund 100 Euro im Monat gute private Versicherungen
abschließen und in vielen Ländern Südamerikas soagr schon für die
Hälfte.
- Ob du deutsche Lebensversicherungen weiterlaufen lässt oder sogar weiter in die staatliche Altersrente einzahlst,
hängt vom Einzelfall ab, vor allem vom Alter und der
Versicherungsdauer, und ist deine persönliche Entscheidung. In den
meisten Fällen dürfte vor allem die Rente wenig Sinn machern. Die musst du nämlich später ohne einen deutschen Wohnsitz mangels
Freibetrag ab dem ersten Euro versteuern, ohne dass du etwas dagegen
tun kannst.
- Ob du in deiner neuen Umgebung erstmal das Leben genießen oder sofort an deiner
künftigen Karriere als Unternehmer im Ausland arbeitest, hängt
vermutlich damit zusammen, wie lange die finanziellen Reserven reichen.
Schritt 2 nach Ende deiner deutschen Steuerpflicht: Dein offizieller Wohnsitz
Über deine Pläne hast du dir ja sicher vorher Gedanken gemacht. Die
Möglichkeiten sind vielfältig, abhängig von deiner Branche und deinen
Fähigkeiten, so dass ich mich hier mit den beiden häufigsten
Situationen befasse: Entweder du hattest bereits in deinem früheren
Leben ein gutes Unternehmen, das du abgemeldet hast, um es aus dem
Ausland weiterzuführen. Oder du beginnst etwas ganz Neues.
Rein Theoretisch könntest du dich natürlich an deinem neuen Wohnort ganz
einfach eine Arbeit suchen oder ein dort ansässiges Geschäft starten.
Ich meine aber, beides bringt dich nicht wirklich weiter, so dass wir
das vernachlässigen. Da würdest du nur den Ärger in einem Land gegen
neuen Ärger tauschen, und das wollen wir ja nicht.
Eine Ausnahme wären eventuell Immobiliengeschäfte, die durchaus auch
ohne oder mit sehr wenig Startkapital machbar sind. In dem Ebook „Wie
Sie ohne Eigenkapital ins Millionen-Geschäft mit Immobilien in aller
Welt einsteigen“ habe ich sehr ausführlich, auch aus eigener Erfahrung,
beschrieben, wie du praktisch ohne Eigenkapital gutes Geld mit
Immobilien verdienst.
Schritt 2 nach dem Ende deiner Steuerpflicht: dein Wohnsitz!
Es ist noch gar nicht so lange her, da war so eine Art Leben ohne jeden
offiziellen Wohnsitz möglich. Das funktioniert von Fall zu Fall immer
noch. Aus mehreren Gründen ist es aber heute sinnvoller, sich irgendwo
auf der Welt einen offiziellen Wohnsitz zuzulegen. Es beginnt schon
damit, dass du immer öfter nach deinem offiziellen Wohnsitz gefragt
wirst, wenn du in einem Drittland eine Gesellschaft gründen oder ein
Bankkonto eröffnen willst. In vielen Fällen, aber nicht immer, ist es
bei solchen Anlässen sogar nötig, dass du Belege für die tatsächliche
Existenz einer Wohnung lieferst, wie etwa eine einigermaßen aktuelle
Telefonrechnung (nur Festnetz) oder eine Stromrechnung auf deinen Namen.
Was du alles für einen unkomplizierten Wohnsitz in Paraguay brauchst
Weil der Wohnsitz die Voraussetzung für eine Firmengründung und die
Eröffnung eines Firmenkontos ist, ist der offizielle Wohnsitz der erste
Schritt. Dafür suchst du dir ein Land aus, das zwei Voraussetzungen
erfüllt: Es sollte keine allzu hohen bürokratischen Anforderungen
stellen und es darf nicht das Welteinkommen seiner Bürger besteuern.
Die Welt ist groß und es gibt sicher eine ganze Reihe von Ländern, die
diese Bedingungen erfüllen. Anregungen findest du hier. Wie viele wissen, ist mein persönlicher Favorit zu diesem Zweck Paraguay.
Die Voraussetzungen für einen Paraguay-Wohnsitz, der mit einem Ausweis
– der Cedula – von unbegrenzter Dauer daherkommt, sind denkbar einfach.
Du brauchst eine Geburtsurkunde und ein möglichst blütenweißes
Führungszeugnis aus deinem Geburtsland. Dass du dort nicht mehr wohnst,
ist zu vernachlässigen. Die beiden Papiere sind entsprechend zu
beglaubigen, und am Ende muss auch noch die Botschaft von Paraguay in
Berlin ihren Stempel draufdrücken.
Mit diesen Papieren und etwa 5.000 Euro in der Tasche fliegst du nach
Asuncion, wo du eine Woche Zeit brauchst, wenn du die Hilfe von
Robert Schulze in Anspruch nimmst, den ich für diese Dienstleistung
immer empfehle. Inzwischen gibt es einen Rundum-Voll-Service, der dir alle Laufereien abnimmt, näheres dazu hier.
Die 5.000 Euro tauschst duin einer Wechselstube in Guarani um. Du
erhältst etwa 25 Millionen und zahlst diese dann bei einer Bank ein,
die dir einen Beleg darüber ausstellt. Dieser Beleg muss mit zu deinem
Antrag, und sobald du deine Cedula hast, kannst du dein Geld
theoretisch wieder abhaben.
TIPP: Zahle es als Festgeld bei einer Cooperativa ein, wo du für
einen Betrag in dieser Höhe rund 12 Prozent Zinsen bekommst.
Mit der Cedula in der Tasche, lebst du, wo es dir am besten gefällt
Früher hat es immer einige Monate gedauert, bis man seine Cedula
erhielt. Aber das kann sich aktuell durch den Antragsstau aufgrund des
Corona-Virus etwas verzögert. Wichtig ist, dass du von diesem
Zeitpunkt an immer deine Paraguay-Adresse bei allen offiziellen
Handlungen wie Firmengründung oder Kontoeröffnung angibst. Obwohl es
keine offizielle Vorschrift gibt, wie lange du dich in Paraguay
aufhalten musst, wirst du bald merken, dass es ein sehr angenehmes
Land ist, in dem ein paar Monate Aufenthalt durchaus Spaß machen und
schnell vergehen. In diesem Fall könnte es durchaus Sinn machen, sich
dort eine preiswerte Wohnung zu mieten oder zu kaufen, womit du dann
auch eine Stromrechnung vorzeigen kannst.
Das alles ist freilich nur eine Möglichkeit und nicht unbedingt nötig.
Genauso gut kannst du dich mit deiner Cedula in der Tasche monatelang
in vielen Ländern Südamerikas aufhalten, oder du wohnst weiter in
deiner Ferienwohnung in Spanien oder Italien und suchst dir noch das
eine oder andere Land, in dem es dir gefällt, um an keinem Ort die
erlaubte Aufenthaltsdauer zu überziehen und womöglich steuerpflichtig
zu werden.
Und was ist mit Georgien? Ist das allers nicht noch einfacher als in Paraguay?
Noch ein Wort zu Georgien, weil sich sicher viele von euch erinnern,
dass ich es auch als auch als unkompliziertes Land empfohlen habe, wo
du dich als Besucher ein ganzes Jahr lang aufhalten kannst. Ist das
nicht besser als Paraguay, haben mich schon Leser gefragt.
Nun, es ist anders. Zwar ist in der Praxis unbeschrämkter Aufenthalt
möglich, aber der ersetzt keinen offiziellen Wohnsitz, und um den geht
es hier. Offizieller Wohnsitz, Residency oder Residencia ist das
Gegenteil eines Aufenthalts als Besucher und erfordert in Georgien
etwas mehr Papierkram als in Paraguay.
Noch ein Hinweis:
Ich verzichte hier absichtlich darauf, Kontakte konkreter Dienstleister
zu nennen. Bitte schick mir ein kurzes Mail, wenn du
entsprechenden Bedarf hast, wenn etwas unklar ist oder wenn du Hilfe
bei der Umsetzung deines persönlichen Ausstiegs aus der „Steuerhölle D“
brauchst.
Neue Spielregeln in Panama: Bei Offshore-Firmen sind ab sofort die Hintermänner offenzulegen
Das war nach den „Panama Papers“ zu erwarten: Jetzt wurde in Panama ein
neues Gesetz verabschiedet, das eine verschärfte Auskunftpflicht in
Zusammenhang mit Offshore.Firmen fordert. Die anonyme Panama
Gesellschaft, bei der der Besitzer nur dem Firmengründer bekannt ist,
ist Geschichte.
Es geht um den wirtschaftlich Berechtigten, der sich jetzt nicht mehr
hinter einem Anwalt oder Firmengründer verstecken und folglich nicht
mehr anonym bleiben kann. Außer den Firmendaten muss der Gründungsagent
Namen, Passnummer, Geburtsdatum, Nationalität und Adresse des
wirtschaftlich Berechtigten in eine neue Datenbank eintragen, zu der
alle Behörden Zugang haben, die angeblich Geldwäsche und Terror
bekämpfen.
Bei Neugründungen hat der Eintrag innerhalb von 30 Tagen zu geschehen,
bestehende Firmen haben sechs Monate Zeit. Änderungen müssen in 30
Tagen gemeldet werden. Werden diese Daten nicht zur Verfügung gestellt,
wird die entsprechende Firma spätestens nach zwei Jahren von Amts wegen
gelöscht. Wird eine Firma gelöscht, egal aus welchem Grund, bleiben die
Daten weitere fünf Jahre gespeichert.
Gibt es deshalb Handlungsbedarf? Nicht wenn du dich an den Rat von „Leben im Ausland“
gehalten hast und persönlich in keinem Land steuerpflichtig bist. Dann
hast du als Inhaber einer Offshore-Firma nichts zu verbergen, egal ob
in Panama oder sonstwo – und egal ob dein Name in Panama Papers oder
sonstigen Papieren auftaucht.
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