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Praktische Lösungen, Teil 2:
Was Sie zur Risiko-Vorsorge, gegen Nullzins und vor der Bargeld-Abschaffung tun können



Eins der großen aktuellen Probleme dieser Zeit ist, dass die Risiken für Ihr Geld massiv gestiegen sind. Oder um genau zu sein: vor allem die Risiken für Ihr Geld auf einem Bankkonto im Euroraum. Noch gilt die oberste Prämisse, dass der Euro wider wirtschaftliche Vernunft verteidigt wird, inklusive immer neuer Rettungen Griechenlands und bald auch anderer Länder.
Ebenso gilt, dass auch Pleitebanken zu retten sind, auf Kosten der Bankkunden wie in Zypern oder des Steuerzahlers wie aktuell in Italien im Fall der Monte Paschi.
Die Risiken sind vielfältig: Über die Bankenunion haften gute Banken für schlechte, Frau Lagarde vom Internationalen Währungsfonds fordert unter Beifall der Bundesbank 10% Zwangsabgabe von allen Bankkonten zur Rettung überschuldeter Staaten, und über allem schwebt die Drohung der Abschaffung von Bargeld. Da wären wir allen den Banken und ihren Minuszinsen ausgeliefert und unsere Überwacher könnten uns bei Missfallen einfach per Knopfdruck abschalten. Norbert Bartl gibt  praktische Lösungen für
aktuelle Probleme. Erfahren Sie, was jetzt tun sollten, um Ihre Ersparnisse besser zu schützen.

Ihr Konto außerhalb der EU
Bis vor wenigen Jahren war es gar keine Frage: Geld allein genügte nicht, Sie mussten es schon in der Schweiz haben! Und so war es auch: Wer ein paar Mark übrig hatte, eröffnete ein Konto in Zürich, zahlte darauf ein, was er nicht zum Leben brauchte und durfte sich über eine ordentliche Verzinsung freuen. Bis sich nach und nach, nicht zuletzt mit Hilfe von Uli Hoeneß, die Erkenntnis durchsetzte, dass die Schweiz auch nicht mehr das sichere Land ist, das es einmal war. Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit.

Heute kommt es nicht mehr so sehr darauf an, wo Ihr Geld liegt. Die Frage ist, wo Sie wohnen und steuerpflichtig sind. Sind Sie es in Deutschland, ist ein heimliches Konto im Ausland illegal. Wenn Sie also Ihr Geld im Ausland anlegen, dann teilen Sie das Ihrem Finanzamt mit! Sie gewinnen immer noch an Sicherheit und zu versteuernde Anlagegewinne machen Sie aktuell ja sowieso kaum. Auch im Ausland sollten Sie größere Summen, um das Risiko zu streuen, unbedingt auf mehrere Banken verteilen.

Geld in der Schweiz? Kein Problem ohne Wohnsitz Deutschland
Der bessere Weg ist freilich, wenn Sie, wie im ersten Teil beschrieben, Ihre Steuerpflicht in Deutschland beenden, indem Sie Ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen. Nicht nur Ihr Geld muss weg, sondern auch Sie. Damit stehen Ihnen ganz neue Wege offen – und die Schweiz ist auf einmal wieder ein gutes Land für Ihr Geld.

Wohin in der Schweiz? Ich meine, Sie sollten prinzipiell Großbanken meiden, die über Jahrzehnte deutsche Kunden mit allerlei Versprechen köderten, sogar in Steuerfallen lockten, und sie dann mit einem Tritt in den Hintern vor die Tür setzten. Es gibt auch eine ganze Reihe kleinerer, akzeptabler Banken in der Schweiz.

Mein persönlicher Favorit, weniger für laufende Geschäfte, sondern eher zur sicheren Anlage Ihrer Ersparnisse oder eines Teils Ihres Vermögens ist der Ableger des österreichischen Bankhauses Jungholz in St. Gallen. Die Österreicher sind für Kundenfreundlichkeit und gutes Private Banking bekannt. Man eröffnet auch Konten für kleinere Anlagesummen, und Sie können Ihr Konto in verschiedenen gängigen Währungen führen.
Kunden in Deutschland, Österreich und Spanien werden persönlich betreut, und je nach Situation müssen Sie nicht einmal persönlich nach St. Gallen fahren. Falls Sie noch in Deutschland steuerpflichtig sind, sollten Sie so ein Konto in der Schweiz allerdings Ihrem zuständigen Finanzamt melden.

Bei Interesse und mit all Ihren Fragen wenden Sie sich an Dietmar Kaltenbrunner, und zwar per Email an: dietmar.kaltenbrunner@bankhaus-jungholz.ch. Komplette Adresse:
Bankhaus Jungholz Schweiz
Poststr. 6, CH-9000 St. Gallen, Tel. 0041-71-228 4100, Internet: www.bankhaus-jungholz.ch

Auch Ihr Konto in der City of London ist ohne Anreise möglich
Zu den bekannten Gefahren für Ihre Bankeinlagen wie Misswirtschaft oder Fehlspekulation ist ein kaum kalkulierbares Risiko dazu gekommen: Willkürliche Angriffe aus den USA auf Banken unter dem Vorwurf von Geldwäsche und Ähnlichem, wobei es unwichtig ist, ob die Anschuldigungen zutreffen oder nicht. Letztes aktuelles Beispiel dafür (und aus eigener Erfahrung) ist die Banca Privada in Andorra, die auf diese Weise plattgemacht wurde.

Vor diesem Risiko sind Sie besser bei einer größeren Bank geschützt. Vor allem Banken der City of London  haben gute Chancen, aus den USA nicht belästigt zu werden. Sogar der englische Guardian nannte London Welthauptstadt der Drogengeld-Wäsche, ohne dass es Folgen für die Großbanken der City gehabt hätte. Mit etwas Glück kommt irgendwann der Vorteil dazu, dass Ihr Konto hier nicht mehr in der EU ist. Euroraum war London ja noch nie.

Auch in der City of London haben Sie die Möglichkeit, ein Konto ohne persönliche Anreise zu eröffnen. Möglich machen es die bereits im ersten Teil erwähnten Anwälte Kerr und Partner, die für Sie die Formalitäten bei der Bank abwickeln – was aber nicht heißt, dass Sie auch hier die heute üblichen Fragen zur Zufriedenheit der Bank beantworten müssen. Wegen Ihres London-Kontos wenden Sie sich die Anwälte Kerr & Partner unter kontakt@ksplegal.com.

Wo Ihr Geld auf der Bank heute noch 10 bis 16 Prozent Zinsen bringt
Finden Sie es gar nicht lustig, dass Sie, wenn Sie Ihr Geld heute einer Bank leihen, das Verlustrisiko tragen, keine Zinsen mehr kriegen und über kurz oder lang noch welche dafür bezahlen müssen?

Zum Glück muss das nicht sein. Natürlich gibt es nach wie vor Zinsen für Ihr Geld auf der Bank – nur eben nicht in Europa. Die Lösung liegt, wie für so viele Dinge, auch hier im ersten Teil im Zusammenhang mit der Residencia genannten Paraguay. Da gibt es heute noch für Ihr Geld ordentliche Zinsen, und zwar in der Größenordnung von 10 bis 16%. Der genaue Zinssatz hängt von der Höhe und der Dauer Ihrer Anlage ab. Bei einem Betrag von 5.000 Euro und einem Zeitraum von vier Jahren dürfen Sie mit 12% pro Jahr rechnen.

Im Fall Paraguay hat das einen willkommenen Nebeneffekt: Wenn Sie einen Betrag von 100.000 Euro (für die Sie nur Ihr Reihenhaus oder Ihren Benz in Deutschland verscherbeln) auf diese Weise anlegen, dann leben Sie in Paraguay alleine aus Ihren Zinseinnahmen.

Zinsgeschäfte mit einer Kooperative funktionieren nur in Bargeld
Nicht Banken zahlen in Paraguay so hohe Zinsen, sondern sog. Cooperativas: Zusammenschlüsse von Kleinbauern und Familienbetrieben, die irgendwann begonnen haben, Geldgeschäfte zu machen. Sie tun heute das, was früher Banken taten: Geld verleihen, das sie wirklich haben.

Ihnen können diese Cooperativas so hohe Zinsen zahlen, weil sie andererseits Kredite zu sehr viel höheren Zinsen vergeben. Möglich wird das, weil die meisten Paraguayos nicht zuerst nach dem Zinssatz fragen. Nominal, effektiv, völlig egal. Auch an langer Laufzeit stören sie sich kaum; wichtig ist vor allem niedrige Belastung. Für den einfachen Paraguayo zählt nur eine Frage: Wie hoch ist die monatliche Rate? Passt diese Zahl, unterschreibt er.

Im Umgang mit Cooperativas sind einige Besonderheiten zu beachten. Die wichtigste: Hier geht alles in bar über den Tisch. Das mag auf den ersten Blick unpraktisch erscheinen, weil alle Ein- und Auszahlungen persönlich in bar getätigt werden. Aber gerade in unserer Welt der Überwachung stellt das einen wichtigen Vorteil dar, weil dabei nur der Anleger weiß, wo das Geld für die Einzahlung herkam und wo die Zinsen hingehen.

Bei über 1.000 Cooperativas im Land gibt es große Unterschiede. Suchen Sie sich bei der Wahl der passenden Cooperativa eine möglichst solide und solvente Institution, die lange auf dem Markt ist und einen guten Ruf hat.
Bekannteste Cooperativas sind Ypacarai, Capiata und Serrana. Auch Coodefelmo ist ganz gut. Es gibt eine Art Ranking wie bei den Banken. Wenn Sie in Paraguay sind und Geld bei einer Cooperativa anlegen wollen, erkundigen Sie sich einfach nach dem aktuellen Stand. Wie bei den Banken ist es sinnvoll, hohe Summen nicht bei einer einzigen Cooperativa anzulegen.

Zwei Dinge sind zu beachten:
  1. Sie können Ihr Geld nur in Guarani anlegen, und auch die Zinsen gibt’s in Guarani. Das Risiko hält sich im Rahmen. Paraguays Wirtschaft steht gut da, der Guarani hat in den letzten Jahren gegenüber dem Euro an Wert gewonnen.
  2. Um ein Konto bei einer Cooperativa zu eröffnen, brauchen Sie die offizielle Residencia im Land. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Details finden Sie im Teil 1 und bei Robert Schulze unter robbcn@hotmail.com.
(Literaturtipp zu diesem Thema: Offshore Banken – Weil Dein Geld dir gehört)

Jeder redet vom Ende des Bargeldes: So bereiten Sie sich darauf vor
Wer sich Sorgen macht wegen einer der großen Bedrohungen in (naher?) Zukunft, für den ist Paraguay oder ganz Südamerika übrigens auch eine Lösung. Während Europa ohne Bargeld ein sehr realistisches Szenario und teilweise schon Realität ist, wäre das in Südamerika noch undenkbar. Hier geht noch sehr vieles nur mit Bargeld. 90% aller Paraguayos haben überhaupt kein Bankkonto, sie wollen auch keines, weil sie Banken nämlich nicht trauen. Sie sehen, es gibt manches, was wir von einfach gestrickten Ländern lernen können.

In Europa haben wir die groteske Situation, dass die Politik Pläne einer Bargeld-Abschaffung einerseits entrüstet dementiert, andererseits aber immer neue Obergrenzen für Barzahlung einführt und große Geldscheine verschwinden lässt. Es wäre also fahrlässig, würden Sie sich nicht auf eine Zeit ohne Bargeld vorbereiten. Nach der nächsten Wahl kann sowas ganz schnell gehen…

Bei einem Leben ohne Bargeld dürfen Sie davon ausgehen, dass diese uns bekannten Scheine als Tauschmittel durch andere Dinge ersetzt werden: Gold, Silber, Kupfer oder andere Metalle, durch Essen, Schnaps oder Zigaretten wie nach dem Krieg, und durch Cyberwährungen wie Bitcoin. Die funktionieren zwar auch bargeldlos, aber sie sind damit raus aus dem Bankensystem. Dazu kommt, dass Tauschmittel mit Waren und Dienstleistungen aller Art einen enormen Boom erleben wird.

Kaufen Sie Gold, Silber, Kupfer in bar und anonym
Alle Auswege haben eins gemeinsam: Sie breiten diese besser vor, solange es Bargeld noch wie gewohnt gibt. Ist es erstmal abgeschafft und verboten, kann es für vernünftige Alternativen zu spät sein. Ihr erster Schritt sollte es daher sein, Ihre Guthaben von der Bank in Ihrem Land abzuziehen und nur so viel am Konto zu lassen, wie Sie für regelmäßige Zahlungen brauchen.

Sie werden natürlich in einer bargeldlosen Zeit ein Konto brauchen, wenn Sie in Europa leben. Nur dürfte es sinnvoll sein, darüber möglichst wenig abzuwickeln und kein Geld bei der Bank anzusparen. Nutzen Sie für beides andere Kanäle.

Hier einige Auswege…
  • Gold und Silber haben gute Chancen, Bargeld zu ersetzen. Beiden gibt es in Münzen wie Krügerrand oder Maple Leaf. Es gibt kleine und große Stückelungen, so dass sich Silber für den Einkauf anbietet und Gold für die Aufbewahrung größerer Summen. Gold gibt es ohne Mehrwertsteuer, auf Silber werden 19% fällig – aber es gibt auch einen Trick…
  • Gehen Sie persönlich zu einem Händler wie Pro Aurum mit Läden in Bad Homburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart, Lugano, Wien, Zürich oder Hongkong. Kaufen Sie nicht über 9.999 Euro (ab 1.1.2020: 2.000 Euro!), denn bis zu diesem Limit ist es anonym möglich. Problem: Sollten sich Gold und Silber als Geld der Zukunft etablieren, kann ihr Besitz auch verboten werden. Den Wert verlieren sie dadurch nicht, aber Handel wird zum Problem.
  • Kupfermünzen erhalten Sie zum Beispiel bei Apollo Edelmetalle
  • Decken Sie sich mit Dingen ein, die einen Wert als Tauschmittel haben: Werkzeuge, Whisky, Wein, Billig-Fusel, Medikamente, Dinge des täglichen Gebrauchs und von bleibendem Wert. Ich kann da nur spekulieren, Ihrem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt.
  • Tauschhandlungen und Parallelwährungen: Ohne Bargeld suchen Menschen Ersatz. Tauschringe und Kunstwährungen werden entstehen. Vielleicht interessiert es Sie ja, selbst so etwas aufzuziehen. Die bereits heute bestehenden Tauschringe können Sie über Ihre Suchmaschine leicht ausfindig machen.
  • Und ganz wichtig: Gewöhnen Sie sich an, schon jetzt wieder öfter mal bar zu zahlen. Bargeld ist leichter abzuschaffen, wenn sowieso fast jeder mit Karte zahlt…
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Ende der Leseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER
© Copyright: Norbert Bartl, Leben im Ausland / Roland Benn, Big Benn Books


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