Bargeldobergrenze in der EU: Was bedeutet die Maßnahme für Verbraucher?
biallo.de:
Wie lange Bargeld im
Zahlungsverkehr noch eine Rolle spielt – darüber gibt es
unterschiedliche Meinungen. Die Bundesbank glaubt, dass es bis 2037
noch eine Rolle spielen könnte.
Allerdings hat die
Europäische Union (EU) nun eine Entscheidung zur Bargeldobergrenze
getroffen, die das Bargeld unattraktiver werden lässt. Was für
Auswirkungen die neue Maßnahme haben könnte und was genau beschlossen
wurde, erfahren Sie im Artikel.
Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung
Zukünftig soll es EU-weit eine Obergrenze für Bargeldzahlungen geben.
Mit dieser neuen Regelung will die EU die Geldwäsche und die
Terrorismusfinanzierung besser bekämpfen. Die EU-Kommission gab am 18.
Januar bekannt, dass diese Obergrenze bei 10.000 Euro liegen wird.
Jeder EU-Mitgliedstaat kann eine niedrigere Höchstgrenze festlegen.
Zudem können bisher festgelegte Limits beibehalten werden.
Das Limit bedeutet im Umkehrschluss, dass Bargeschäfte, die über diese Grenze hinausgehen, nicht mehr erlaubt sind.
Hinzu kommt, dass bei Barzahlungen ab 3.000 Euro bis 10.000 Euro die
Daten des Käufers für eine spätere Rückverfolgung erfasst werden
müssen. Dazu zählt auch die Angabe, woher der Käufer das Geld hat. Bei
Anbietern von Krypto-Dienstleistungen gilt dies bereits ab
Transaktionen von 1.000 Euro.
Von der Regelung betroffen sind Geschäfte zwischen Unternehmen und
zwischen Unternehmen und Verbrauchern. Nicht betroffen ist der Verkauf
von privat an privat.
Bisher war es so, dass Transaktionen über 10.000 Euro genauer unter die
Lupe genommen wurden. So mussten Sie etwa bei Bargeldeinzahlungen über
10.000 Euro einen Herkunftsnachweis erbringen.
Auch eine Geldanlage bei einer ausländischen Bank mit einer Laufzeit
von über zwölf Monaten sowie einer Anlagesumme von über 12.500 Euro
müssen Sie der Bundesbank melden.
EU-Kommission äußert sich zuversichtlich
Noch ist nicht klar, wann die Regelung in Kraft tritt. Die
EU-Kommission äußert sich dennoch positiv über diese Einigung: „Mit der
vorläufigen Einigung über eine Verordnung zur Bekämpfung der Geldwäsche
werden die betreffenden Vorschriften erstmals EU-weit vollständig
harmonisiert und potenzielle Schlupflöcher geschlossen, die von
Kriminellen genutzt werden, um über das Finanzsystem illegal erworbene
Gelder zu waschen oder terroristische Aktivitäten zu finanzieren. Dank
der Einigung über die Richtlinie werden die nationalen Systeme besser
für die Bekämpfung von Geldwäsche gerüstet sein.“
Neben den Krypto-Anbietern werden zukünftig auch Händler von
Luxusgütern sowie Profifußballvereine verpflichtet, die eigenen
Kundinnen und Kunden ab bestimmten Summen zu überprüfen.
Bargeldvorrat nicht eingeschränkt
Wenn Sie jetzt Angst haben, dass Sie nicht mehr als 10.000 Euro Bargeld
besitzen dürfen, dann möchten wir Sie an dieser Stelle beruhigen. Der
Besitz von Bargeld ist für Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin
unbegrenzt möglich. Ein Bargeldvorrat ist vor allem für den Notfall
ratsam. Schließlich ist es in der Vergangenheit bereits vorgekommen,
dass die Kartenzahlung bei einigen Unternehmen gestreikt hat.
Franziska Baum, biallo.de
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