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Aktien - was sonst heutzutage?

Im Getöse der geopolitischen Schlagzeilen war es offensichtlich nur eine Nachricht, die unter „ferner liefen“ registriert wurde, obwohl eigentlich eine bis vor kurzem undenkbare Ungeheuerlichkeit: Es war – wer erinnert sich noch? – der 14.08.2014, als deutsche zehnjährige Bundesanleihen erstmals in der Geschichte unter die Renditemarke von 1% p.a. rutschten. Und soeben gelang dem deutschen Finanzminister sogar das Husarenstück, sog. Schatzanweisungen mit zweijähriger Laufzeit zu einem Zinssatz von 0,0% (richtig: null Komma null %) unters Volk zu bringen.

Nie war das Dilemma für Kapitalanleger so real, so hautnah: Die geliebten Zinspapiere, wie angeblich sicher oder auch nicht, bringen garantierten Verlust (nach Steuern und Inflation). Und an die Alternative, insbesondere Aktien, traut man sich auch nicht heran, da grundsätzlich und sowieso und gerade jetzt erst recht zu risikoreich oder was auch immer. Und damit ist der typische Kapitalanleger geradezu paralysiert. Nichts geht mehr.

Aktien – was sonst?

Bevor wir uns an dieser Stelle wiederholen, zitieren wir gerne auch einmal andere, z.B. den „Forbes-Kolumnisten“ Ken Fisher, der in seiner wöchentlichen Kolumne in FOCUS MONEY soeben wieder ein eindrucksvolles Plädoyer für Aktien-Engagements gehalten hat. Völlig zutreffend verweist er darauf, dass man sich von den aktuellen Kursrückschlägen im DAX von über 10% nicht verunsichern lassen sollte. Das sei normal – normale Volatilität bei Aktien. Der aktuelle Bullenmarkt habe seit März 2009 fünf Korrekturen von 10% und mehr erlebt – gleichwohl hätten die Aktien weltweit um über 160% zugelegt. Der US-amerikanische S&P Index, der weltweit breiteste Aktienindex überhaupt, habe seit 1926 pro Jahr im Durchschnitt um 10% zugelegt, trotz der im Laufe der Zeit enthaltenen 13 Bärenmärkte, Dutzenden von Korrekturen und unzähligen Einbrüchen. Wer langfristiges Wachstum wolle, müsse diese Risiken akzeptieren „und die Berg-und-Tal-Fahrten eben mitmachen“.

Alles richtig, wir unterschreiben das, mit einer Ausnahme:

„Nur wenn man sich einem deutlichen und anhaltenden Rückgang – also einem echten Bärenmarkt – gegenübersieht, sollte man aussteigen“, vermeldet Ken Fisher dann doch noch ganz zum Schluss. Ja, wie denn das? Einerseits Berg-und-Tal-Fahrten mitmachen, andererseits beim/vorm „echten Bärenmarkt“ aussteigen? Genau das funktioniert nicht in der Praxis, überhaupt nicht. Wo endet die „normale“ Talfahrt, wo beginnt der „echte Bärenmarkt“. Wer versucht, nach dieser Prämisse zu handeln, verkauft dann irgendwann, meist schon reichlich spät, je nach individueller Leidensfähigkeit mit 20% bis 50% Verlust.

Und vor allem: Wann steigt dieser Anleger dann wieder ein? Eher dann, bis auch die letzten Wolken verflogen sind, also erst wieder bei schon reichlich ambitionierten höheren Kursen – wenn überhaupt. Jahrzehntelange Lebenserfahrung, alles andere ist graue Theorie.

Nochmals, um bei obigen Zahlenbeispielen zu bleiben: Wer hat denn mit weltweiten Aktien seit März 2009 um 160% zugelegt? Nur, wer seither stoisch alle Korrekturen mitgemacht hat. Wer hat/hätte denn im S&P Index seit 1926 pro Jahr um 10% zugelegt? Genau, nur der, der immer investiert gewesen ist. Wer immer wieder angesichts vermeintlicher oder tatsächlicher „echter“ Bärenmärkte dann doch irgendwann verkauft hätte, um dann später wieder, wann auch immer, einzusteigen, hätte genau diese 10% p.a. definitiv nicht erreicht – vielleicht sogar ein Desaster erlitten. Auch wenn wir gelegentlich Wertpapiere austauschen, vom Prinzip bleiben wir immer investiert! Insoweit halten wir es noch immer mit ebenso zentralen wie richtigen Weisheiten des Altmeisters Kostalany: „Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen“. Genau das ist der Punkt, das Problem.


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