Einheimische Alternativen zu Superfoods
Goji,
Maca, Moringa und manche andere – in den letzten Jahren müssen wir uns
an viele neue Namen gewöhnen. Viele sollen wahre Wunderpflanzen in
Bezug auf Vitamine, Mineralien und Nährstoffe sein. Hier eine alphabetische
Übersicht über die wertvollsten.
Aber es gibt auch sehr gute einheimische Alternativen, die keine Reise
um die halbe Welt hinter sich haben und viel günstiger sind als die
Exoten. Außer der umweltschädlichen weiten Reise aus z.B. China oder
Lateinamerika haben exotische Superfoods noch zwei gravierende
Nachteile:
- Sie sind 10
bis 20 Mal teurer als regionale Alternativen (Beispiel: 500 g
Chia-Samen kostet ca. 10 Euro, die gleiche Menge Leinsamen kosten
dagegen nur 1 bis 1,50 Euro)
- Oft sind sie
mit Pestiziden belastet (Beispiel: Das Veterinäruntersuchungsamt
Stuttgart untersuchte einmal Goji-Beeren aus China: In 13 von 14 Proben
konnten Pestizide nachgewiesen werden, die zudem über den zulässigen
Höchstmengen lagen. Um das zu vermeiden, achten Sie bei den u.g.
Alternativprodukten auf die Siegel: deutsches Bio- oder Demeter-Siegel
oder das EU-Bio-Siegel)
Außerdem sind die
weitgereisten Exoten mit Sicherheit nicht frischer als vergleichbare
Produkte aus Europa. Die Alternativen im Einzelnen:
Brokkoli statt
Weizengras
Positiv an Weizengras sind die Inhaltsstoffe Vitamin A, Vitamin C,
Vitamin E, Vitamin K, Thiamin, Riboflavin, Niacin, Vitamin B6,
Pantothensäure, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan und Selen. Entgegen
populärer Ansichten enthält Weizengras aber nur wenig Vitamin B12. Der
gute Ruf von Weizengras beruht aber hauptsächlich auf Chlorophyll, also
das Farbpigment, das Pflanzen die grüne Farbe gibt. Das soll die
Schilddrüsenfunktion, den Stoffwechsel und die Verdauung anregen sowie
Krebs-entgiftend wirken.
Nun - Chlorophyll steckt auch in vielen heimischen Superfoods wie
Brokkoli und Grünkohl. Brokkoli schützt ebenso wie Soja, grüner Tee und
Öl aus Orangenschalen vor Brustkrebs. Das ist das Ergebnis einer
US-Studie. In Regionen, in denen diese Nahrungsmittel stark verbreitet
sind (z.B. Mittelmeerraum), ist der Brustkrebs viel seltener.
Und Kohl ist als Supergemüse ohnehin ein absolutes Muss auf dem
Speiseplan. Kohl wird durch das US-Krebsinstitut als Vorbeugung gegen
Lungen-, Magen- und Darmkrebs empfohlen. So soll Kohlsaft
Zellentartungen verhüten und das Immunsystem fit machen. Der Kohlsalat
ist am besten, heilen hilft aber jedes andere Kohlgemüse wie Brokkoli,
Rosen-, China- und Blumenkohl und Kohlrabi.
Grüntee statt
Matcha-Pulver
30 Gramm Matcha kosten unverschämte 15 Euro. Aber wussten Sie, dass
dieses Pulver nichts anderes ist als feinst vermahlene Grüntee-Blätter?
Und Grüntee kann wie Matcha-Pulver den Blutdruck senken, die
Cholesterinwerte verbessern, den Stoffwechsel anregen, Stress
reduzieren und die Leistungsfähigkeit steigern. Diese Regional-Tees
sind auch gesund:
Kamillentee
bei Magen-, Darm- und Menstruationsbeschwerden.
Hagedorn
verstärkt die Pumpkraft des Herzens, verbessert die Durchblutung der
Herzkranzgefäße, senkt den Blutdruck.
Hagebuttentee
unterstützt die Verdauung, ist harntreibend und abführend. Unterstützt
die Therapie bei Blasen- und Nierenleiden und bei Erkältungskrankheiten.
Heidelbeere statt
Acai-Beere
Die Acai-Beere ist gar keine Beere, sondern die Frucht der sog.
Kohlpalme. Auch sonst wird dieser Frucht mehr nachgesagt, als
wissenschaftlich bewiesen werden kann: Die Wirkungen als
Schlankheitsmittel, Sexual-Stimulanz und Anti-Krebs-Mittel sind
umstritten und nicht durch Studien belegt.
Die dunkle Farbe von Acai kommt durch den Pflanzenfarbstoff Anthocyan,
der aber auch bei einheimischen roten Beeren, Heidelbeeren,
Sauerkirschen und Schwarzen Johannisbeeren vorkommt. Sie alle sind
reich an Vitaminen, Kalzium, sekundären Pflanzenstoffe und Proteinen.
Hirse statt Quinoa
Quinoa wird als Superfood der Inkas dargestellt. Tatsächlich wird es in
den Anden schon seit ca. 5.000 Jahren angebaut und gedeiht auch in
Höhen bis über 4.000 Meter. Während die Einheimischen auch die Blätter
als Gemüse und Salat verzehren, sind in Europa nur die Samen
erhältlich. Sie bieten einen guten Getreideersatz, weil sie glutenfrei
sind. Quinoa lässt sich gut anstelle von Reis verwenden und man kann
sogar glutenfreies Bier herstellen.
Quinoa war für die Völker in den Anden-Hochebenen unentbehrlich, da
Mais in Höhen von 4.000 Metern nicht angebaut werden kann. Während der
spanischen Eroberungskriege von Francisco Pizarro und Hernán Cortés
gegen die Inkas im 16. Jahrhundert wurde der Anbau von Quinoa (und
Amarant) verboten und sogar unter Todesstrafe gestellt. Damit sollten
die Völker geschwächt werden. Das als „unchristlich“ eingestufte
Nahrungsmittel blieb dadurch in Europa bis in das 20. Jahrhundert
hinein nahezu unbekannt.
2013 erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon Quinoa zur Pflanze des
Jahres. Sie soll aufgrund ihrer spezifischen Vorteile helfen, den
Hunger auf der Welt, gerade in Zeiten des Klimawandels, zu bekämpfen.
Von unseren einheimischen Pflanzen ist Hirse ein guter Ersatz, weil
Hirse ebenfalls glutenfrei ist. Aber achten Sie darauf, dass sie
hierzulande angebaut wird und nicht aus China, Indien, Kanada oder den
USA importiert ist. Nach rund 100 Jahren Nicht-Kultivierung wird diese
8000 Jahre alte Kulturpflanze wieder in Deutschland angebaut, z.B. hier. Das Wort
„Hirse“ stammt aus dem Altgermanischen und bedeutet „Sättigung“.
Weitere Vorteile von Hirse: Sie hilft bei Diabetes, macht schlank,
lässt Haut, Haare und Nägel schöner wachsen und unterstützt das
Immunsystem. Hirsebrei ist ein wichtiges Nahrungsmittel für Babys und
Kleinkinder.
Einheimische Alternativen sind auch Getreidesorten wie Weizen, Dinkel
und Grünkern; allerdings sind sie nicht glutenfrei.
Leinsamen statt
Chia-Samen
Die Samen des Flachses enthalten ebenfalls viel Kalzium und Eiweiß.
Leinsamen und Leinöl ist besonders reich an gesunden
-Omega-3-Fettsäuren, die Konzentration ist eine der höchsten aller
bekannten Pflanzenöle. Leinsamen enthält die Vitamine B1, B2, B6 und E
sowie Nicotin-, Fol- Pantothensäure, Lecithin und viele andere wichtige
Stoffe.
Schwarze
Johannisbeere statt Goji-Beere
Die chinesische Goji-Beere hat zwar ganz besonders viel Vitamin C und
21 Mineralien und Spurenelemente, aber die einheimische Schwarze
Johannisbeere kann praktisch auch alles, was Goji kann. Außerdem hat
die Schwarze Johannisbeere nicht nur fast keine Pestizid-Rückstände,
sondern auch viel weniger Kalorien (Goji 300 Kcal pro 100g, Schwarze
Johannisbeere nur 40 Kcal pro 100g).
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