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Irland - gute Nachrichten



Gute Nachrichten für alle Freunde der grünen Insel: Ein Cottage in Irland ist wieder bezahlbar – vor allem auf der rauen Atlantikseite.

Irland ist in vieler Hinsicht ein interessantes Land. In den 80er Jahren hatte die grüne Insel schon mal so was wie Kultstatus unter deutschen Edelaussteigern. Lange vor der Finca auf Mallorca war ein Cottage in Irland der Traum vieler Auswanderer. So ein verfallenes Gebäude war damals ein preiswerter kleiner Luxus, und wer sich nach der Renovierung langweilte, kaufte sich noch einen Pub mit dazu und wurde Wirt. Das Guinness und die Pubs mit ihren Trinkliedern, etwa von den Dubliners, haben die kleine Insel in aller Welt bekannt gemacht.

Irland war zwar das Armenhaus in Nordeuropa, aber das Leben war preiswert und die Stimmung gut. Dann kam der Euro, und mit ihm eine beispiellose Teuerungswelle. Aus dem billigsten wurde eines der teuersten Länder der EU, kaum einer konnte sich mehr sein Cottage leisten. Es wurde ruhig um Irland, von Finanzskandalen, Krisen und einem Bankrun abgesehen, bei dem Kunden der Anglo Irish Bank und Bank of Ireland in wenigen Wochen 23 Milliarden Euro abzogen. Heute gilt die Krise offiziell als überwunden. Preis sind gesunken, Häuser wieder bezahlbar – Irland ist wieder ein Thema!

Auch als Steuerparadies hat Irland seit jeher einen gewissen Ruf, der freilich nur noch zum Teil berechtigt ist. Die kleine Insel erfüllt diese Funktion heute noch für internationale US-Konzerne, die hier vom Steuersatz 12,5% für Unternehmen profitieren. Apple, Google, Microsoft und Co. verwalten in Irland ihre Lizenzen und ziehen mit hohen Lizenzgebühren ihre Gewinne aus der Rest-EU ab.

In Brüssel kam Irland mit diesem Steuersatz auch deshalb durch, weil es gelang, mit einer übertriebenen Besteuerung von bis 60% für natürliche Personen alle Steueroasen-Vorwürfe weit von sich zu weisen. Die Dummen sind alle gut verdienenden Iren, während internationale Konzerne es einfach so machen, dass ihre hoch bezahlten Manager offiziell nicht in Irland wohnen. Oder sie trösten sich, dass sie leicht ein paar Millionen an Steuern für ihre Manager ausgeben können, wenn sie auf der anderen Seite Milliarden sparen.

Steuern in Irland: Was heute noch funktioniert und womit Sie reinfallen
Natürlich gilt dieser günstige Steuersatz nicht nur für große Konzerne. Wer seine Geschäfte über eine irische Limited Company führt, zahlt die supergünstige Körperschaftssteuer von 12,5%. Dabei ist es völlig egal, ob das Unternehmen seine Gewinne in Irland macht oder im Ausland.

Auch ein aus Großbritannien bekanntes Steuerschlupfloch soll in Irland ebenso gut funktionieren. Wer sein Geld überwiegend im Ausland verdient, kann in Irland eine Residenz unterhalten, aber kein Domizil. In dem Fall muss er in Irland nur seine Inlands-Einnahmen versteuern, und nicht seine Einnahmen mit einer Firma in anderen steuergünstigen Ländern.

Hartnäckig hält sich auch nach wie vor das Gerücht, Irland sei ein Paradies für Autoren, deren Einnahmen dort komplett steuerfrei seien. Darauf sollten Sie sich lieber nicht verlassen, falls Sie von Ihren Honoraren leben, die Sie als Schriftsteller verdienen.

Gerhard Kurtz, der diesen Vorteil jahrelang nutze, schrieb noch vor wenigen Jahren: „Sie müssen ein Buch schreiben, und es sollte so aussehen, dass sich dafür Käufer finden. Die Einnahmen aus dieser Kreativität sind steuerfrei!“

Weil Sachbücher nicht unter kreatives Schreiben fallen, schusterte Kurtz den Herz-Schmerz-Roman „Die grüne Katze von Paris“ zusammen, der von einem Verlag für Arztromane gedruckt wurde. Nicht ohne sich für den Inhalt zu schämen, habe er ein Exemplar dem irischen Fiskus vorgelegt, der es als kreative Arbeit einstufte und Steuerfreiheit gewährte.

Steuerfreiheit für Autoren: Wer viel verdient wird besteuert und genervt
Das ist viele Jahre her. Einer unserer Leser, der auch in Irland als Autor lebte, rät heute davon ab: „Weil ich eine ausreichende Anzahl von Werken vorzeigen konnte, bin ich 1999 von Berlin nach Dublin gezogen. Die Prüfungskommission hat sehr genau wissen wollen, was ich geschrieben habe. Innerhalb eines Monats hatte ich aber meine Anerkennung als ‚Writer‘.“

Das Problem war, dass sie keine Ruhe gaben. Schon nach drei Jahren kam wieder eine Prüfung. Auf Antrag des deutschen Fiskus musste er beweisen, dass er mehr als 182 Tage in Irland lebte. Er hatte seine Tickets aufgehoben, und es war eine Weile Ruhe. 2008 dann die nächste Prüfung: Wieder musste er beweisen, wie viel er durch Schreiben verdiente und wie lange er sich in Irland aufhielt.

Als 2007 die Steuerfreiheit für Künstler in Irland auf 250.000 Euro beschränkt und ab 100.000 Euro eine Reichensteuer eingeführt wurde, war das Thema Irland für ihn beendet, zumal auf das Einkommen auch noch 3% Sozialabgaben fällig wurden.

Wie so oft sieht es auch hier in der Praxis ganz anders aus als in der Theorie – was leider immer nur bekannt wird, wenn jemand von seinen schlechten Erfahrungen berichtet. Ich freue mich deshalb besonders über die Resonanz von Lesern, wenn die Dinge irgendwo nicht so funktionieren, wie sie eigentlich sollten.

Trotz Sparzwang: Viele Vergünstigungen für Menschen im Ruhestand
Wen es nicht stört, dass das Wetter noch mieser ist als bei uns (kein Schnee, dafür mehr Regen), den erwartet in Irland ein recht unterhaltsames Leben mit allerlei Vorteilen. Rentner und Pensionäre haben mehr Vorteile und Vergünstigungen als im angeblichen Sozialparadies D. Die haben übrigens auch die Etatkürzungen wegen der Schuldenkrise überlebt, bei der Steuern erhöht sowie Renten und öffentliche Gehälter gekürzt wurden.
  • Alle Residenten haben Anspruch auf kostenlose Behandlung in öffentlichen Krankenhäusern. Nur das Bett kostet 45 Euro am Tag, bis zu einem Höchstbetrag von 450 Euro. Wer sich lieber privat behandeln lässt, findet Versicherungen ab 55 Euro.
  • Ab Rentenalter 66 kommt der Arzt gratis ins Haus. Kostenlos sind auch viele Medikamente sowie Zahnärzte und Optiker.
  • Wer von einer normalen Rente lebt, nutzt öffentliche Verkehrsmittel (außer Fliegen) gratis. Auf Strom, Wasser, Heizung und Telefon gibt’s hohe Rabatte und Zuschüsse, Fernsehgebühr entfällt.
  • Und wenn Sie unter so guten Voraussetzungen 100 Jahre alt werden, kriegen Sie an Ihrem runden Geburtstag vom Präsidenten einen Scheck über 3.000 Euro!
Nur Antialkoholiker und Langweiler dürften sich in Irland weniger wohl fühlen
Gerhard Kurtz, der einige Jahre in Irland lebte, empfiehlt die Insel jedem, der gern feiert und seinen Spaß hat: „Iren sind in der Regel lustig, gesellig, trinkfest und sangesfreudig. Ein Grund zum Feiern ist schnell gefunden. Notfalls setzt sich auch einer allein ins Pub, hebt mit einem fröhlichen Cheers ein Guinness, und bald ist eine Unterhaltung im Gang.“

Sonstige gesellige Anlässe sind Pferderennen, Pferdemärkte, Jazz-Festivals, Literatur- und Kunst-Festivals, Volksfeste, Hochzeiten mit großer Beteiligung, alle nur erdenklichen Firmenfeiern sowie ein Sommerfest, bei dem nach altem Brauch ein Ziegenbock zum König gekrönt wird.

Nicht so wohl fühlen dürften sich in Irland nach Kurtz Antialkoholiker, Langweiler sowie Menschen, die zu ihrem vollkommenen Glück Sonne, Palmen und 30 Grad im Schatten brauchen.

Urlauber wie Aussteiger kommen wegen der sauberen, grünen Umwelt, der zauberhaften Landschaft und den Dörfern und Städten voller Geschichte und Kultur. Wenn Sie sich entschließen, hier zu wohnen, hat sicher auch die Lebensart der Iren damit zu tun, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Die Geiger und Akkordeonspieler mit ihren rauen Stimmen hören Sie oft live in Ihrem Dorfpub, ohne dass Ihr Bier deshalb einen Cent mehr kostet.

Irland ist eines der freundlichsten, sichersten, erholsamsten und wieder preiswertesten Länder, die ein Rentner in Europa für seinen Ruhestand finden kann. Der Haken an der Sache? Die Tatsache, dass Winter lang, kalt und feucht und Sommer kurz sind, lässt sich nicht wegdiskutieren.

Es stimmt übrigens nicht ganz, dass das Leben in Irland nur im Pub stattfindet. Je nach Interesse können Sie auch vielen Clubs beitreten. Auch der Besuch von Abendschulen ist ein guter Weg, Bekanntschaft zu den überaus geselligen Irinnen und Iren zu schließen. Bitte keine Angst vor der berüchtigten englischen Küche! In Irland bekommen Sie mehr auf den Teller als verkochten Kohl, Corned Beef und Fish and Chips…

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© Copyright: Norbert Bartl, Leben im Ausland / Roland Benn, Big Benn Books


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