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Leben in Ecuador - fast geschenkt


Leseprobe aus „Leben im Ausland

Raten Sie mal, wo ein Land politisch steht, das von Lenin regiert wird… 17 Jahre ist es her, dass der Sucre als Währung von Ecuador nach langer Krise offiziell durch den US-Dollar ersetzt wurde. Seitdem und durch das Erdöl gibt es so etwas wie Stabilität. Einen Job sollten Sie sich allerdings nicht suchen in Ecuador, dessen Bürger zur Hälfte im Ausland leben und arbeiten und vor allem aus Spanien und den USA Geld nach Hause schicken. Mit einem Einkommen in einer stabilen Währung aus dem Ausland leben Sie in Ecuador fast geschenkt.

Auf dem Weg aus der Krise griff Ecuador seinerzeit zu einem Mittel, das in Deutschland undenkbar wäre: Einkommen- und Körperschaftsteuer wurden abgeschafft! Inzwischen gibt es wieder Steuern, was Sie aber nicht beunruhigen muss. Firmen zahlen 22 bis 25% und Privatpersonen bis 35%. Einkommen bis 14.000 Dollar im Jahr sind steuerfrei. Wenn Sie also von einem Auslandseinkommen 1.000 Euro im Monat ins Land überweisen, tangiert Sie das Thema Steuern nicht.

Kaum hatte Lenin Moreno im Frühjahr 2017 seinen Vorgänger Rafael Correa als Präsident abgelöst, erhöhte er die Mehrwertsteuer von 12 auf 14 Prozent, was aber bei den niedrigen Preisen nicht wirklich ins Gewicht fällt. Raten Sie mal, wo ein Präsident politisch zuhause ist, der mit Vornamen Lenin heißt? Aber Ecuador ist viel zu sehr amerikanisiert, die Menschen sind viel zu kapitalistisch-pragmatisch eingestellt, um eine Entwicklung wie in Venezuela zu ermöglichen.

Ecuador ist in vieler Hinsicht ein beständiges Land. Das fängt schon beim Wetter an, auf das einfach Verlass ist. Die Sonne geht jeden Tag Punkt 6 Uhr auf und um 18 Uhr unter. Sie können mit zehn Stunden Sonne rechnen. Bereits vormittags steigt die Temperatur auf 22 Grad. Feucht ist die Luft nur am Pazifik und im Regenwald. Einen Hurrikan hat es hier noch nie gegeben, und auch sonst keine ernsthafte Naturkatastrophe.

<< In den Anden

Wenn Sie von der Küste nach Osten fahren, in die Anden, erleben Sie die landschaftliche Vielfalt eines ganzen Kontinents. Von der Pazifikküste geht es hinauf in die Anden-Hochebene in 2.500 bis 3.500 Metern mit Vulkanen und Bergen bis 5.700 Metern. Dann wieder runter in den Regenwald der Amazonas-Nebenflüsse.

Bei einem Stundenlohn ab einem Dollar müssen Sie im Haushalt nichts selber tun
Die Vielfalt von Landschaft und Eindrücken ist faszinierend. Wenn Sie von Quito in den Anden hinunter an den Pazifik fahren, begegnen Sie am gleichen Tag Managern mit Anzug und Handy, Nomaden in Ponchos aus Lamawolle und Indios mit knallrotem Haar. Auf Indiomärkten kaufen Sie für Kleingeld Alpaca-Pullover, Panamahüte und Lederwaren.

Voraussetzung, dass so viele Volksgruppen so friedlich zusammenleben, ist Toleranz. Gewaltverbrechen sind selten, obwohl Sie eine Pistole oder ein Gewehr einfach im Laden kaufen. Junge Mädchen fahren per Anhalter, ohne sich damit einer Gefahr auszusetzen. Toleranz zeigt sich auch Ausländern gegenüber: Sie sind den Bürgern des Landes praktisch in jeder Beziehung gleichgestellt.

Metropolen wie Guayaquil und Quito erinnern nicht an Dritte Welt. Hier haben Sie allen Komfort der Industrieländer. Andererseits sind Dinge bezahlbar, die sich in Deutschland heute nur wenige Leute leisten: Hausmädchen, Gärtner, Fahrer oder Koch. Bei Stundenlöhnen ab einem Dollar müssen Sie im Haushalt keinen Handschlag selber tun. Viele suchen Arbeit, und nicht jeder will dafür nach Spanien. Wer einen Job hat, behandelt seinen Arbeitgeber mit Respekt und Loyalität.

Ecuador ist extrem preiswert, wenn Sie Ihr Geld in Dollar und Euro verdienen. Für ein Menü in einem der vielen Restaurants zahlen Sie mit Getränk drei bis vier Dollar. Einen Eintopf mit Reis und Gemüse mit Nachtisch und frisch gepresstem Fruchtsaft bekommen Sie in einfachen Cantinas schon für 2 Dollar. Ihr Haarschnitt für vier Dollar ist auch nicht schlechter als einer, für den Sie in Deutschland 50 Euro zahlen, weil Ihr Friseur sich auf einmal Coiffeur nennt.

Für drei bis vier Dollar fahren Sie 20 Minuten Taxi. Eine Fahrt im Stadtbus kostet 40 Cent, im Überlandbus fünf Dollar für ein paar hundert Kilometer. Einfache Hotels finden Sie ab 10 Dollar, mit vier Sternen ab 80 Dollar.
In dieser Relation sind Mieten teuer. Eine 2-Zimmer-Wohnung in Quito oder Guayaquil finden Sie ab 300 bis 400 Dollar. Oft ist es ratsamer, etwas zu kaufen. Relativ teuer sind schnelles Internet (ab 30 Dollar im Monat) und Gespräche mit dem Handy. Für Ecuador happig, für uns normal: Nightclubs und Discos kassieren 20 bis 30 Dollar Eintritt.

<<In der Altstadt von Quito

Anden-Metropole Quito: koloniale Altstadt und moderne Einkaufspaläste

Die Grundsteuer für ein Haus liegt unter 20 Dollar im Jahr. Strom, Wasser und Müllabfuhr kosten 20 Dollar im Monat, Maurer, Schlosser und Schreiner arbeiten für zwei Dollar die Stunde. Der Vorarbeiter verlangt 3,50 USD. Für fünf Dollar kriegen Sie im Land hergestellte Jeans.

Quito überrascht jeden, der die Stadt zum ersten Mal besucht. Eine moderne Metropole mit kolonialer Altstadt, aber auch mit Glas- und Stahlpalästen, feinen Hotels und Malls im US-Stil, erstklassigen Restaurants, Theater, Museum und Konzerthalle. Quito bietet viele kulturelle Highlights und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot.
Ein Kontrast zum modernen Quito sind die vielen Märkte, auf denen Sie alles finden. Vor allem Berge frischer Früchte: Bananen, Mangos, Maracujas und viele andere, deren Namen Sie nie gehört haben. All das frische Obst gibt es fast geschenkt und die Verkäufer sind auch noch guter Laune.

Einfache Leute ziehen vom Land in die Stadt – und wer kann, zieht nach Cumbaya
Die andere Seite von Quito ist nerviger Verkehr mit vielen Staus, stinkiger Luft und Smog. Immer mehr Menschen in Ecuador ziehen vom Land in die Städte. Quito ist auf 1,9 Millionen angewachsen, Guayaquil auf fast 4 Millionen. In Quito können Sie gut einkaufen, essen und ausgehen, aber für viele wiegt das nicht den zunehmend nervigen Alltag auf.

Quito platzt aus allen Nähten, da kommt die Infrastruktur nur langsam nach. Wer beruflich die Möglichkeit hat, sucht eine Wohnung außerhalb der Hauptstadt, nicht weit weg, um die Vorteile zu nutzen, aber raus aus Lärm und Smog. Oder er zieht gleich in eine kleinere und ruhigere Stadt um.

Eine gute Wohnlage der Umgebung ist Cunbaya. Vom Zentrum nur 20 Autominuten, und doch eine andere Welt. Das Tal von Quito liegt ein paar hundert Meter tiefer als Quito. Es ist wärmer und trockener. Viele Ausländer haben sich hier angesiedelt, genießen Lebensqualität nahe der Hauptstadt. Aus dem Tal führen gute Straßen nach Quito und zur Panamericana. Der schönste Weg geht durch Guapulo, ein altes Dorf, das zur Künstlerkolonie geworden ist.

Viele kleine Läden und Bars finden Sie im alten Cumbaya, einen Kilometer weiter unten im Tal. Hier finden Sie Cantinas, in denen Sie sich für zwei Dollar mit heimischen Gerichten wie Fritada oder Choclo satt essen. Der Zuzug der Ausländer und reicher Einheimischer macht Cumbaya zur gepflegtesten Region um Quito.
Gesund, entspannt und fit in Vilcabamba im Indio-Tal des ewigen Lebens

Tief im Süden von Ecuador, in der Provinz Loja an der Grenze zu Peru, liegt der Ort Vilcabamba im heiligen Tal der Indios. Oben die Gipfel in den Wolken, unten grüne Hügel, Flüsse und mitten im Tal der Ort Vilcabamba. Ein Haus mit einem Hektar Land finden Sie hier ab 50.000 Dollar. Am Stadtplatz stehen gepflegte Häuser im Kolonialstil, mit kleinen Läden, in denen der Besitzer selbst hinter der Theke steht. Vilcabamba ist für viele das Shangri-La der Anden, für manchen Althippie auch wegen des Saftes des San Pedro-Kaktus, der Halluzinationen auslöst.

Berühmt ist Vilcabamba als Tal des ewigen Lebens. National Geographic berichtete von vielen Leuten, sie 100 bis 120 Jahre alt seien. Wissenschaftler aus aller Welt wollten hier dem Geheimnis des ewigen Lebens auf die Spur kommen. Am Ende überwiegen Meinungen, die das lange Leben auf alte Rezepte zurückführen, die wir alle kennen, aber kaum befolgen:

Die Menschen essen einfache, natürliche, vegetarische Kost, sie laufen viel, sind körperlich fit und führen ein ruhiges Leben im Kreis ihrer Großfamilien. Wenn Sie im Café in Ruhe Ihren Drink nehmen, sehen Sie Kinder auf dem Platz spielen und Straßenverkäufer ihre Waren anbieten. Das Leben ist ruhig in Vilcabamba. Vielleicht werden die Leute ja so alt, weil es einfach Spaß macht, hier zu leben.

<< In Cuenca

Sehen Sie sich die Kolonialstadt Cuenca an, UNESCO-Weltkulturerbe mit idyllischer Altstadt und unbezahlbarer Atmosphäre. Pflastergassen, die Kathedrale mit Kuppeln aus Bernstein, farbenfrohe Märkte, die Plaza voller Leute. In 3.000 Metern Höhe sind die Tage warm und die Nächte mild; Sie brauchen weder Heizung noch Klimaanlage.

Die Stadt Loja hat 100.000 Einwohner, zwei Universitäten und eine gepflegte koloniale Altstadt mit drei Marktplätzen, Kathedrale und farbenfroh restaurierten Häusern aus dem 18. Jahrhundert. Loja ist eine der gepflegtesten und saubersten Städte in ganz Südamerika!

<< An der Küste bei Puerto Lopez

Ecuador am Pazifik: Preiswertes Land, ruhige Orte und einsame Strände

Wenn die Berge nicht Ihr Fall sind, finden Sie gut zwei Autostunden entfernt an der Pazifikküste viele schöne Orte mit unglaublich preiswerten Immobilien und Land am Meer. Bei Salinas gibt es einen mondänen Yachtclub, aber davon abgesehen ist die Küste eher einfach. Kleine Fischerdörfer, preiswerte Cantinas, kilometerlang Stände, an denen Sie kaum einem begegnen.

Dieser Gegend steht noch bevor, was die Region um Manta schon hinter sich hat: Wer dort vor einigen Jahren Land gekauft hat, hat sein Geld, je nach Lage, verfünffacht bis verzehnfacht.
Der Fischerort Crucita ist ein abgelegenes Ziel für Leute, die wenige Ansprüche stellen. Nächster Flugplatz ist Manta, von wo Sie für 60 Dollar nach Quito fliegen. Das Leben in Crucita ist spottbillig. Im Restaurant Las Gaviotas kommt jeden Tag der Fang der Fischer auf den Tisch. Das Fischmenü kostet vier Dollar.

Und auch nicht zu vergessen: Zu Ecuador gehören die unvergleichlichen Galapagos-Inseln!

Ecuador-Infos
1 Euro = 1.18 Dollar (USD)
1 Dollar = 0,84 Euro
Sprache: Spanisch, teils English
Spannung: 110 Volt, Flachstecker
Zeit: MEZ –6 Stunden, Sommer –7

Klima: Hochland 15 Grad Schnitt, starke Schwankungen Tag und Nacht. April verregnet, Juni bis September trocken
Einreise: mit dem Pass (noch 6 Monate gültig) bis 90 Tage, Verlängerung ist unproblematisch
Einwohner: 13,5 Mio.
Impfungen: nicht vorgeschrieben
Web: https://www.ecuadorline.de/
Anreise: Flüge von Frankfurt nach Quito (UIO) über Dallas mit American oder über Madrid mit Iberia ab 750 Euro. Oder über Madrid mit LATAM nach Guayaquil ab ca. 800 Euro. Inlandsflüge und Galapagos mit Tame

Auskunft
Botschaft von Ecuador
Joachimstaler Str. 10-12, 10719 Berlin
Tel.: 030 – 800 96 95
Web: http://alemania.embajada.gob.ec/es/

Deutsche Botschaft Quito
Avenida Naciones Unidas E10-44
Edeficio Citiplaza, Quito
Tel.: 593-2-297 08 20
Web: http://www.quito.diplo.de/Vertretung/quito/de/Startseite.html

Handelskammer
Avenida Wloy Alfaro N35-09, Quito
Tel.: 00592-2-333 2048
Web: http://ecuador.ahk.de/

Deutsche Schulen
Alfonso Lami a 120 Quito-Cumbay
Web: http://www.caq.edu.ec/?lang=de
Guayaquil: Tel. 00592-4-285 02 60
Cuenca: Tel. 00593-7-407 56 46

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© Copyright: Norbert Bartl, Leben im Ausland / Roland Benn, Big Benn Books


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