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Saugefährlich:
Job als Finanzagent

Leseprobe aus Gangster- und Ganoventricks:

Das Jobangebot in der Anzeige war unwiderstehlich: Die Arbeit war leicht, die Bezahlung trotzdem gut und die Voraussetzungen gering.

Was war zu tun? Ganz einfach: Für einen ausländischen Reiseveranstalter sollten Flugtickets an seine deutschen Kunden ausgeliefert werden. Jedoch war der komplette Zahlungsverkehr über das Privatkonto des neuen Mitarbeiters abzuwickeln. Er erhielt also Überweisungen von Personen, von denen er annahm, dass es Kunden des Reiseveranstalters seien und leitete das Geld, nach Abzug seiner Provision, an das Unternehmen weiter. Doch statt der erwarteten Entlohnung kam eines Tages die Kripo ins Haus.

Was war geschehen?
Den Auftraggeber, also das ausländische Reiseunternehmen, gab es gar nicht. Dahinter verbarg sich nur ein gerissener Betrüger. Und die Überweisungen, die auf dem Konto des Mitarbeiters eingingen, wurden nicht von Reisewilligen getätigt, sondern waren vom Betrüger gefälscht worden. Dieser beschaffte sich zuvor Bankverbindungen von irgendwelchen Privatpersonen und Firmen (ein Kinderspiel, da aus Geschäftspapieren, Briefbögen, Homepages etc. ersichtlich), über gefälschte Webseiten oder durch Phishing-Mails und füllte einen Überweisungsträger aus. Die Unterschrift fälschte er oder unterschrieb nach Gutdünken, wohlwissend, dass Banken in der täglichen Flut von Überweisungen Unterschriften kaum überprüfen. Das Konto des Finanzagenten benutzte er, um die Gelder ins Ausland zu schaffen. Dort wurden sie nach Eingang sofort abgehoben. Da der „Mitarbeiter“ nach kurzer Zeit nicht mehr brauchbar ist, weil der Überweisungsschwindel auffliegen muss, sucht er sich bundesweit – auch über das Internet – immer wieder neue Hiwis und missbraucht sie für seine Machenschaften. Millionen sollen so bereits ins Ausland verschoben worden sein. Vor allem Arbeitslose, Studenten und Renten, aber auch Jugendliche fallen auf solch verlockende Angebote besonders häufig herein.

Das Fatale an der Masche ist, dass die gutgläubigen Finanzagenten zunächst selbst für Kriminelle gehalten werden. Wenn sich der wahre Sachverhalt auch aufklären lässt, so sind doch die Regressansprüche der Banken viel schwieriger abzuwehren. Oft muss man für die finanziellen Schäden aufkommen, obwohl die überweisenden Banken oft selbst fahrlässig gehandelt haben, da sie die Unterschrift nicht überprüft.

Nach solchen und ähnlichen Strickmustern locken nach wie vor Betrüger in Anzeigen, ja sogar in Spam-Mails mit Provisionen für leichte Vermittlertätigkeiten. Die „Arbeit“, bei der man Finanztransaktionen für Dritte durchführen soll, ist im Grunde nichts als Beihilfe zum Betrug sowie Geldwäsche. Wer da mitmacht, macht sich schnell strafbar und badet es alleine aus, denn die Hintermänner sind längst spurlos untergetaucht.

Das obige reale Beispiel ist nur eines von unzähligen. Die Begründungen klingen mitunter sehr plausibel, aber hohe Honorare für geringen Arbeitsaufwand sind genau so verdächtig wie insbesondere die Aufforderung, das eigene Konto für Geldtransfers zur Verfügung zu stellen. Spätestens hier müssen bei Ihnen die Alarmglocken läuten! Melden Sie solche Offerten schnellstmöglich der Kriminalpolizei. 

Falls Sie unerwartete Geldeingänge auf Ihrem Konto feststellen, sollten Sie umgehend Ihre Bank informieren. Aber rufen Sie selbst an, warten Sie nicht, bis ein angeblicher Bankmitarbeiter Sie kontaktiert; das dürfte in Wirklichkeit nur ein Krimineller sein.

Zur vollständigen Inhaltsangabe von Gangster- und Ganoventricks


Ende der Leseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER
© Copyright: Roland Benn / BIG BENN BOOKS



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