Finanzwissen in der Schule:
mangelhaft
Finanzwissen müssen
Eltern ihren Kindern weiterhin selbst beibringen.
Wie Anleihen, Aktien oder Fonds funktionieren, wird einem in der Schule
nicht beigebracht. In diese Richtung zielte eine Umfrage der Comdirect
Bank unter 1.600 Jugendlichen.
Insgesamt gab es die
Note 4,4 für die Finanzbildung an Schulen. 51% der Schüler
wünschten sich Finanzen als Wahlfach, 44% als Pflichtfach.
Nun haben die
Journalisten dazu die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
befragt.
Die Referentin des Vorstandsbereichs Schule der GEW ließ sie wissen,
dass die Banken versuchten, dem sinkenden Vertrauen in sie die Sicht
entgegenzusetzen, die Finanzkrise habe am mangelnden Wissen von
Verbrauchern gelegen. Dies diene dazu, sich selbst gesund zu beten und
die Verantwortung zu negieren.
Die meisten
Bundesländer hätten Wirtschaftsinhalte in die Lehrpläne integriert
– im besten Fall in einem gesellschaftlichen Kontext. Banken indes
versuchten, eine unkritische Sicht auf Geldwesen und Kapitalmärkte
durchzusetzen. Umfragen, wie sie die Comdirect Bank lanciert habe,
gehörten zur Strategie von Lobbyverbänden, die ihre Materialien und
Inhalte in den Unterricht zu bringen suchten.
Dass in Baden-Württemberg
16-Jährige den Unterschied zwischen Obligationen und Aktien nicht
lernten, hält die Vertretung der Lehrerinnen und Lehrer für entbehrlich.
Nun sollte man meinen, die Schule sollte für das Leben und eventuell
auch den Umgang mit Institutionen wie Banken, Behörden oder politischen
Interessengruppen das nötige Rüstzeug vermitteln. Doch bleibt es wohl
diesmal an den Eltern hängen, wenn Bildung in bestimmten Bereichen an
ideologischen Hürden scheitert.
Nehmen Sie sich
bitte die Zeit, Kindern oder Enkeln Finanzwissen beizubringen, auch
wenn eine mächtige Lehrergewerkschaft meint, das sei Teufelszeug.
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