Schwarze Schafe auf Amazon Marketplace - wie sie zu erkennen sind
Schwarze Schafe auf Amazon Marketplace – Wie sie vorgehen und woran Sie sie erkennen.
Amazon ist der weltweit größte Online-Bestellshop. Doch die Auswahl ist
auch deswegen so gigantisch, weil der Internet-Riese nicht nur Waren im
eigenen Namen anbietet, sondern auch Tausenden Händlern ermöglicht,
ihre Angebote zu veröffentlichen. Dies geschieht auf dem sogenannten
Amazon Marketplace. Das ist eine zweite Plattform, die in der
Amazon-Plattform integriert ist und die sich auf den ersten Blick kaum
unterscheidet. Die Umsätze auf dem Marketplace sind etwa doppelt so
hoch wie die von Amazon direkt.
Amazon konkurriert also mit einer Vielzahl von Händlern, um genau zu
sein mit 2,5 Millionen Händlern weltweit. Das scheint eigentlich
widersprüchlich zu sein, funktioniert aber in der Praxis gut, zumal
Amazon auch an den Händlerangeboten mitverdient. Allein 2018
kamen 1,2 Mio. neue Händler dazu. Die größte Zunahme stellen die
chinesischen Händler, die mit allen Mitteln auf westliche Märkte
drängen. Über ein Viertel der Amazon-Seller kommt jetzt schon aus dem
Reich der Mitte.
Während die Angebote auf Amazon selbst die gesetzlichen Anforderungen
erfüllen, Zahlungsabwicklung, Auslieferung, Rückgabe/Umtausch und
Rückerstattung einwandfrei funktionieren, ist die Situation auf
Marketplace bisweilen etwas anders.
Bei den Suchergebnissen für einen Artikel
bekommt man eine Auflistung, die sowohl Amazon-eigene als auch fremde
Händlerangebote enthält. Dabei ist das Amazon-Angebot oft nicht das
günstigste, weil externe Anbieter auch gebrauchte, reimportierte und
wieder instandgesetzte Artikel offerieren. Viele Käufer greifen
natürlich gerne bei günstigeren Angeboten zu, wobei sich das
Billigangebot hinterher manchmal als teuer erweisen kann.
Wer ein Produkt von einem Marketplace-Händler erwerben will, sollte die
Beschreibung gut lesen, um beim Erhalt der Ware später keine
Enttäuschung zu erleben:
- Handelt
es sich um eine gebrauchte Ware, ein Vorführgerät oder sog. Refurbished
Ware (reparierte Ware aus Kundenumtausch)? Der Händler ist
verpflichtet, darauf hinzuweisen.
- Handelt
es sich um eine Reimport-Ware oder um Ware aus einem anderen EU-Land?
Hier gelten die Garantieleistungen des Herstellers oftmals nicht. Zwar
hat man gegenüber dem Händler Gewährleistungsansprüche, aber diese sind
schlechter als eine Hersteller-Garantie.
- Handelt
es sich nur um ein baugleiches Gerät? Baugleiche Geräte sind nicht
gleichzusetzen mit Originalgeräten. Hier können sich die Funktionen
unterscheiden. Oft fehlt dieser Hinweis.
- Gibt der
Händler wie gesetzlich vorgeschrieben seine vollständige Hausanschrift
an? Reine Postfachadressen und Handynummern sollten Sie vorsichtig
werden lassen.
Die eine
Gefahr auf Marketplace droht von Händlern, die Produktbeschreibungen
unvollständig, irreführend oder missverständlich formulieren. Die
andere Gefahr droht von Anbietern, die es von vornherein darauf
abgesehen haben, nur das Geld zu kassieren und keine Ware zu liefern.
So erkennen Sie die Betrüger:
- Der
Preis ist ganz erheblich günstiger als bei den Mitbewerbern (oft nur
ein Drittel oder ein Viertel des normalen Preises). Das kommt speziell
bei ansonsten hochpreisigen Technikwaren vor, die aktuell im Trend
liegen.
- Es liegen keine Bewertungen von früheren Kunden vor.
- Der
Anbietername besteht nur aus einer Emailadresse (diese kann schnell
ausgetauscht werden und das Spiel beginnt wieder von vorne, denn jeder
kann relativ leicht – und in den ersten 3 Monaten sogar kostenlos – auf
Marketplace Angebote einstellen).
- Der
Händler gibt nur eine Handynummer an. Falls es sich zudem um eine
Prepaidkarte handelt, lässt er sich schwerer namentlich ermitteln.
- Wenn Sie auf den „Kaufen“-Button klicken, erfolgt eine Fehlermeldung.
- Die
Absicht für die Fehlermeldung ist, den Kunden von der sicheren
Plattform zu locken, um die Zahlungsüberwachung durch Amazon zu
umgehen. Denn auch bei Bestellungen im Marketplace erfolgt die
Abwicklung der Zahlung (die auch eine Geld-zurück-Garantie enthält)
über Amazon. Um das zu vermeiden, versuchen Betrüger, potenzielle
Kunden zur direkten Überweisung zu veranlassen. Dazu versenden sie
gefälschte Auftragsbestätigungen, die in der Regel dazu auffordern, auf
ein ausländisches Konto zu überweisen (was ein weiteres
Verdachtsmerkmal ist).
- Händler
mit Betrugsabsicht fragen nach Name und Adresse des Kunden. Bei
Abwicklung durch Marketplace würden sie die Daten an Amazon geliefert
bekommen.
Möglicherweise
möchten Sie nach all dem Gelesenen den Marketplace meiden wollen. Hier
erfahren Sie, wie Sie nur nach Artikeln suchen, die von amazon.de
angeboten werden: zur Infoseite
Es mal eine Spezial-Suchmaschine, die bei der Amazon-Suche alle
Drittanbieter-Angebote ausblendete. Leider ist sie derzeit offline. Es
ist zu hoffen, dass es solch eine Suchfunktion bald wieder gibt. Wer
mir entsprechende Hinweise liefern kann, kann sich ein Ebook in meinem
Shop kostenfrei aussuchen.
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