Das
Neun-Mahlzeiten-Prinzip ist rasch erklärt:
Die
meisten Menschen
achten das Gesetz und leben sozial kultiviert, weil sie satt sind.
Nimm
ihnen
das Essen weg und jede Illusion gesellschaftlicher Kultiviertheit ist
innerhalb
von vielleicht neun Mahlzeiten (drei Tagen) dahin. Keine lokale
Polizeieinheit
kann hoffen, das Verhalten der hungernden Massen unter Kontrolle zu
bringen.
Egal, wie gehorsam die Bevölkerung einst war, als es noch genug zu
essen gab.
Zwischen sattem Bürgertum und verzweifelten Hungerrevolten liegen nur
gerade
neun Mahlzeiten...
Es
war der
amerikanische Journalist Alfred Henry Lewis (1855–1914), der den
berühmten Satz
prägte: „Zwischen der Menschheit und der Anarchie liegen nur neun
Mahlzeiten.“
Und
er fügte bei: „Es kann als axiomatisch angenommen werden: Ein
hungernder
Mensch ist niemals ein guter Bürger!“ Seine Thesen haben mehr denn je
heute
noch ihre Gültigkeit: „Hunger macht der Illusion einer kultivierten
Gesellschaft ein Ende. Sie bringt die verzweifelte, tierische Natur zum
Vorschein, die in allen menschlichen Wesen schlummert.“
Und
das Fazit: „Ein
verhungernder Mann, der seinen verhungernden Kindern etwas zu essen
geben will,
wird irgendwann Recht und Ordnung in den Wind schlagen und alles tun,
um sich
und seine Kinder am Leben zu erhalten, er wird andere berauben,
überfallen und
ermorden“...
Die
Weltbank hält in
einer Studie trocken fest: Steigende Nahrungsmittelpreise haben seit
2007 in 37
Ländern (!) zu insgesamt 51 Hungerrevolten geführt. Betroffen waren
neben
anderen Ländern Tunesien, Südafrika, Kamerun und Indien. „Preisschocks
bei
Nahrungsmitteln können Konflikte und politische Instabilität auslösen
und
verschärfen“ warnt die Studie.
Der
renommierte Ökonom José Cuesta schreibt im
Weltbank-Blog: „Kein Essen, kein Frieden“. Es ist „sehr wahrscheinlich,
dass es
in naher Zukunft (!) zu weiteren Hungerrevolten kommen wird. Plötzlich
steigende Lebensmittelpreise haben schon oft zu spontaner
soziopolitischer
Instabilität geführt“...
Informationen
und
Analysen wie die obigen finden Sie kaum in den obrigkeitshörigen,
gleichgeschalteten Massenmedien, zuhauf dagegen im empfehlenswerten
Vertraulichen
Schweizer Brief mit Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und
Geheimdiensten. Der
VSB macht seinem Namen alle Ehre: www.vertraulicher.com
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