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Leben im Ausland, 05/2018



Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

Politiker-Beschimpfung, Regierungskritik, Hasskommentare, der Lügenpresse-Vorwurf, wir halten das gern für Phänomene unserer heutigen Zeit. Von wegen... Lügenpresse gibt’s schon lange. Vermutlich, seit es Presse gibt!

Wenn wir den Eindruck haben, früher sei mehr Verlass auf das gewesen, was in der Zeitung stand, dann liegt das vermutlich daran, dass es ohne Internet schwerer war, den Lügen der Medien auf die Spur zu kommen.

Ich selbst war in meiner Zeit bei Zeitungen eher ein unpolitischer Mensch. Ich wusste halt, was wir alle wussten, damals in Bayern… Strauss steckte sich zwar viel in die eigene Tasche, wusste jeder, aber er sorgte wenigstens dafür, dass für Bayern auch etwas übrigblieb; das war ja mehr, als der Wähler-Depp erwarten durfte. Und außerdem – das sprach auch für ihn – war er vermutlich der letzte deutsche Politiker, der sich nicht darum scherte, was man sagen durfte oder nicht. Franz Josef durfte das. Mit ihm legten sich nicht mal die großen Zeitungen in Bayern an, die Süddeutsche oder die Nürnberger Nachrichten, die davon mal abgesehen aber keine Zweifel aufkommen ließen: Die Guten ... das sind immer die Linken!

Ich arbeitete in einer Lokalredaktion. Die war so unwichtig für Herausgeber und Chefredaktion, dass wir völlige Narrenfreiheit hatten. Die wenigen politischen Redakteure, die ich damals kannte, hielt ich zwar für aufgeblasene Wichtigtuer, aber nicht für Lügner. Das änderte sich gründlich im Winter 1984 – bei meiner ersten Reise nach Nicaragua!

Nicaragua! Jeder Deutsche und Europäer kannte es auch der Zeitung, das Traumland in Mittelamerika, wo die heldenhaften Sandinisten den bösen Diktator Somoza verjagt hatten! Wenn es Deutsche besser wussten, dann kamen die damals aus der DDR. Ja, Stasi-Ausbilder waren viele dort. Die waren freilich nicht das Thema der Propaganda-Schreiber der Zeit oder der Süddeutschen oder des Spiegel. Die gerieten richtig in Ekstase, wenn sie an ihren Schreibtischen die Comandantes um Daniel Ortega dafür feierten, dass diese die Freiheit nach Nicaragua brachten ... angeblich.

Ja, angeblich...
Denn im Nicaragua selbst sah das ganz anders aus. Längst war den Menschen dort klar, dass ihre gefeierte Revolution und der Bürgerkrieg nur dazu gedient hatten, eine Diktatur gegen eine andere zu tauschen – was deutsche Medien hartnäckig leugneten, indem sie noch viele Jahre die Lüge von den anständigen Sandinisten verbreiteten.
Nach wenigen Tagen in Nicaragua begann mir damals klar zu werden, was ich vorher immer irgendwie ignoriert oder verdrängt hatte: Glauben Sie nichts – kein Wort – von dem, was Sie in der Zeitung lesen oder im Fernsehen hören...

Wie es aussieht, gibt es diese Affenliebe deutscher Journalisten – die Akif Pirinçci linksversifft nennt – zu den Sandinisten heute noch – oder haben Sie viel über Nicaragua gesehen oder gelesen, als der Charme der Revolutionäre ihrer Gier wich?

Gerade aktuell gäbe es sehr viel zu sagen über Nicaragua, aber da sehen Sie höchstens kurze Meldungen. Die Menschen dort wachen gerade auf – 40 Jahre zu spät, aber besser als nie! Menschenmassen gehen gegen den früheren Comandante Ortega auf die Straße, der das Land mit Unterbrechungen seit 1979 reagiert und sich nach und nach vom militärischen zum wirtschaftlichen Diktator gewandelt hat, mit Hilfe seiner Frau und Vizepräsidentin.
Der vom Leben wie die Made im Speck rundlich gewordene Ortega lässt zurückschießen, skrupelloser als vor 40 Jahren sein Vorgänger Somoza. Er will nicht kampflos aufgeben, was er sich in vier Jahrzehnten zusammen gestohlen hat. Nicht nur die Polizei greift mit aller Härte durch, auch seine Motorradgangs, Jugendbanden und Todesschwadronen sind wieder aktiv.
Bilanz bisher: über 70 tote Demonstranten, und über 100 verschwunden ... einfach weg

Einzig positiver Aspekt: Wenn es den Menschen in Nicaragua gelingt, sich von der Pest der Sandinisten zu befreien, könnte dieses Land wieder ein wunderschönes Land zum Leben sein ... und die Chancen dafür stehen relativ gut:

Sogar frühere Parteigenossen wollen nichts mehr von Ortega wissen:
»Wir wollen keinen Dialog mehr, sondern eine Regierung ohne Ortega«, fordert Ernesto Cardenal, der 93 Jahre alte Priester und Poet, Gründer einer bekannten Künstlerkolonie auf der Inselgruppe Solentiname, der selbst viele Jahre auf der Seite der Sandinisten stand und 12 Jahre deren Kultusminister war. »Es war eine gute Revolution, aber Ortega hat sie verraten«, sagt er heute. Das sieht er freilich nicht ganz korrekt, denn so richtig gut war sie nur für die beteiligten Profiteure.

Was sich zur Zeit in Nicaragua abspielt und wie die Chancen dort auf ein von Sandinisten freies Land sind, lesen Sie im aktuellen »Leben im Ausland«

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Nicht nur in den USA: Wie Hinterwäldler, Proleten und weißes Pack zu Amerikas Sündenböcken wurden
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Dass sich Journalisten in Deutschland heute nicht mal mehr Mühe geben müssen, halbwegs glaubhafte Lügen in die Welt zu setzen, zeigen diese durchsichtigen Fake-News:
  • Trump hat Einwanderer Tiere genannt, hören und lesen wir von »Bild« über FAZ, ZDF bis Spiegel. Eine Lüge! Tiere nannte er die Mörder und Vergewaltiger der lateinamerikanischen Bande MS13, die alles tun, um sich diesen Namen zu verdienen.
  • Wenn westliche Regierungen heute etwas behaupten, sind neuerdings keine Beweise mehr nötig. Siehe Assads Giftgas und Russlands versuchter Giftmord: da ist die Anklage auch gleich das Urteil, und kein Journalist findet das ungewöhnlich.
  • Die Lüge beginnt bereits bei der Wortwahl. Der Iran ist das Mullah-Regime. Stimmt ja auch, aber wo ist die Kritik an der Diktatur in Saudi-Arabien? Syrien dagegen, wo die halbe Welt unberechtigt Krieg führt, ist natürlich ein Regime. Aber was ist mit China? Sogar das totalitäre Kuba wird eher selten als Regime bezeichnet – und dass kein Journalist Merkel, Maas und Co. trotz zunehmender Verletzung der Menschenrechte ein Regime nennt, ist sowieso klar.
  • Politiker lügen nicht, sie sagen im schlimmsten Fall die Unwahrheit. Große Konzerne betrügen nicht, sie »schummeln« höchstens, wie »Bild« gerade mit seinem Titel beweist: »Auch Daimler hat Schummel-Diesel verkauft«. Nein, liebe Bildzeitung: Wenn eine Firma bewusst Autos verkauft, die hinterher nicht fahren dürfen, dann heißt das Betrug, auch bei Mercedes!
Ich denke, eins muss uns allen klar sein, wenn wir die Tagesschau oder Klebers Heute-Journal sehen oder eine Zeitung in die Hand nehmen: Sowas wie Ethik des Journalismus können Sie in der Pfeife rauchen. Aufgabe aller großen Medien ist es, Propaganda für Regierungen zu machen, solange sich diese an die zur jeweiligen Zeit geltenden Regeln halten, die an höherer Stelle aufgestellt werden.

Das dies nie anders war, ist mir gerade beim Lesen eines 22 Jahre alten Buches so richtig klar geworden. Obwohl in den USA längst Kult, ist es bei uns weitgehend unbekannt, und es gibt meines Wissens auch keine deutsche Übersetzung. Ich rede vom politisch alles andere als korrektem Kultbuch eines Autoren aus den Südstaaten mit dem interessanten Untertitel, der nicht nur auf die USA zutrifft:
»Wie Hinterwäldler, Proleten und weißes Pack zu Amerikas Sündenböcken wurden...«
Darin geht es vor allem um die offizielle Version von Rassismus in den USA, und was daran alles nicht stimmt, mit sehr interessanten Erkenntnissen (mehr dazu in »Leben im Ausland«).

Was mich bei der Lektüre am meisten faszinierte, ist der Umstand, dass dieses Buch ganze Kapitel enthält, bei denen Sie glauben, das hat ein kritischer Autor heute geschrieben, und nicht vor 22 Jahren. Oder andersrum:
Alles was uns heute an unseren Politikern und Regierungen stört, rief schon vor über 20 Jahren Kritiker auf den Plan – und es gab renommierte Verlage, wie in dem Fall Simon & Schuster, die sowas auf den Markt brachten.

Was mich zum deprimierenden Teil dieser Geschichte bringt...
Kritik ändert leider gar nichts! Wenn Sie was bewirken wollen, müssten Sie vorgehen wie die Islamisten
Die drohen nicht nur mit dem Tod, sonders machen ihre Drohung auch wahr. Deshalb sind sie in der ganzen Welt gefürchtet – aber weil Politiker nicht gerne zugeben, dass sie jemanden fürchten, sagen Sie, wir müssen Araber und ihren Islam wenn schon nicht lieben, dann wenigstens achten ... aber ich komme vom Thema ab.

Wenn ein wichtiger Verlag wie Simon & Schuster ein Buch seit 22 Jahren im Programm hat, muss es unglaublich gute Verkaufszahlen haben. Also haben es viele Menschen gelesen – aber hat sich deshalb was geändert? Ist etwas besser geworden? Im Gegenteil, alles was der Autor kritisiert, ist heute noch schlimmer.

Es ist ja nicht so, dass es keine kritischen Journalisten und Autoren gibt. Aber die arbeiten entweder bei alternativen Medien mit relativ wenigen Lesern, oder sie schreiben Bücher mit niedrigen Auflagen. Wunderbare Bücher zwar, wie die von wie Hans Herbert von Arnim oder Oliver Janich, aber ändern sie was? Eher nicht.
Kritische Verlage und Webseiten bleiben klein und unwichtig. Wird doch einmal einer zu groß, verschwindet er von der Bildfläche und beschränkt sich dann wie Kopp auf gesunde Kräuterthemen.

Etwas ändern könnten nur das Fernsehen oder die Bildzeitung, und beide denken gar nicht daran. Wenn »Bild« per Kampagne einen Politiker aus dem Amt jagt, dann nur, wenn einer wie Wulff die ungeschriebenen Regeln zu missachten droht, wie sie von der Machtelite zum Beispiel bei Bilderberg-Treffen an die Herren Journalisten und Politiker ausgegeben werden.

Die Entwicklung läuft gegen die Menschen, in Deutschland mit seinem vorauseilenden Gehorsam ganz besonders. Da kann ich nur immer wieder meine goldene Regel Nr. 1 wiederholen...
Sie wollen was ändern? Vergessen Sie’s! Ändern können Sie nur Ihre eigene Situation! Zum Glück gehen viele Länder mit ihren Bürgern besser um als Deutschland – welche, lesen Sie immer wieder in »Leben im Ausland« – aber tätig werden und die Sache endlich in die Hand nehmen müssen Sie schon selber...

Alle Themen in der aktuellen Ausgabe:
  • Nicaragua: Die Menschen wachen auf! 40 Jahren zu spät, aber besser als nie gehen sie unter Einsatz ihres Lebens gegen Diktator Ortega und seine Sandinisten auf die Straße. Lesen Sie, wie die Chancen stehen, dass sie Nicaragua wieder in ein Land verwandeln, in dem das Leben Freude macht ... und wenn es Sie interessiert, verrate ich Ihnen, wo ich in diesem Land einmal 5 Tage für ganz wenig Geld nur von Hummer und Rum lebte – und die Nächte bei Reggae und 35 Grad mit sechs Männern und 200 Frauen in der Dorfdisco verbrachte
  • Steuer-Übersicht: Die besten Länder der Welt aus steuerlicher Sicht: Wo Sie wenig oder gar nichts zahlen – und welche Länder keine Einnahmen aus dem Ausland besteuern
  • Was ist nur mit Europa los? Weil Italiener die Falschen wählten, hat der Präsident die Demokratie abgeschafft ... die kranke deutsche Justiz bricht Streit mit Spanien vom Zaun ... Großbritannien wird zum islamischen Schurkenstaat ... Frankreich will seinen Konkurs auf andere abwälzen ... in Spanien regieren wieder die Sozialisten, da ist Schluss mit Viva España – ein Rundgang durch das kranke Europa, wie Sie ihn nicht in der Zeitung lesen
  • Geld-Warnung: Einlagensicherung bei Banken soll von 100.000 auf 20.000 Euro sinken – ein kleines Euroland soll testen, wie die Sparer reagieren ... ob es womöglich zum Bankrun kommt
  • USA: Das »weiße Pack« als Sündenbock: Was ist eigentlich so schlimm an Hass-Kommentaren, Waffen-Freaks und paranoiden, extremistischen Steuerverweigerern, fragt seit 22 Jahren dieser Kultautor
  • Namibia: Das frühere »Deutsch-Südwest« verlangt von Ausländern einen hohen Eintrittspreis! On Ihnen ein Leben dort so viel wert ist, müssen Sie selbst entscheiden
  • Deutschland: Was Sie schon immer über Lügen-Presse, Fake News, Politiker-Kritik und ihre Folgen wissen wollten...
  • Trends: Abwärtstrend bei Krypto-Währungen geht weiter! Italien bringt die Eurokrise zurück ... aber wird deshalb genug Geld für eine Trendwende in Bitcoin und Co. fließen...???
  • Aktientipp: Ein heißer Wert für Hans-Peter Holbachs Top Ten-Depot
  • Paraguay: Das ruhige Leben in Piribebuy – was sich im Lauf von 18 Jahren in dem Ort alles verändert hat
  • Reisen: Wo Sie preiswerte Flüge, Last-Minute-Reisen und günstige Kreuzfahrten finden
Hier geht’s zur Ausgabe 124 von »Leben im Ausland« (wenn Sie sich für ein Jahresabo entscheiden, auch zu allem bisher erschienenen 123 Ausgaben im Memberbereich)

Alles Gute bei all Ihren Plänen im In- und Ausland!
Norbert Bartl
Coin S.L.

P.S.:
WICHTIG! Wollen Sie »Leben im Ausland« bestellen – und per Überweisung zahlen? Bitte auf keinen Fall auf das Konto in Spanien überweisen – da kommt das Geld zurück! Ich bin gerade dabei, meine eigenen Geschäfte neu aufzustellen und habe schon mal ein neues Konto gegründet. Wenn Sie also statt mit Visa oder Bitcoin am liebsten per Banküberweisung zahlen, schreiben Sie mir bitte ein kurzes Mail an norbert@coin-sl.com, und ich teile Ihnen die aktuelle Kontonummer mit!
Eine Warnung in diesem Zusammenhang: Sollten Sie Aktivitäten in Spanien haben, ein Haus oder eine Wohnung oder was auch immer, das ein Konto erforderlich macht, so rate ich Ihnen in Ihrem eigenen Interesse dringend, einen großen Bogen um Bankia zu machen – so ersparen Sie sich viel unnötigen Ärger und endloses Warten, bis Sie nach Dutzenden anderer verärgerter Kunden endlich dran sind.

P.P.S.:
Wie immer meine Bitte: Wenn Sie Freunde, Kollegen, Bekannte haben, denen es längst in Deutschland nicht mehr ganz geheuer ist, dann schicken Sie Ihnen bitte diesen Brief weiter...
Herzlichen Dank!!!

© Copyright: Norbert Bartl, Leben im Ausland / Roland Benn, Big Benn Books



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